Thüring Bräm


Der Komponist Thüring Bräm ist heute freischaffend tätig. Seine Ausbildung erhielt er in Klavier, Musikwissenschaft, Orchesterdirektion und Komposition. Als Komponist ist er durch zahlreiche Aufführungen in der Schweiz sowie im Ausland (u.a. Buenos Aires, Danzig, Leipzig, New York, Paris, Rom, Siena und Washington D.C., die Retrospektiven in Moskau (1992) und Krakau (1997), Gastkomponist am «Hokuto International Music Festival» in Japan August 2006, Teilnehmer der Schweizer Woche an der Musikhochschule Münster in Westfalen 2007, Kompositionsseminar Riva del Garda (2011), Gast des Ensembles „Café Zimmermann“ an den Journées du Patrimoine in Aix-en-Provence (2021)) international bekannt geworden.

Seine ca. 200 Kompositionen umfassen alle Gattungen. Neben Kammermusikwerken (u.a. 7 Streichquartette und zahlreiche instrumentale Werke mit Solostimme) gibt es 16 Orchesterwerke (z.T. auch mit Soloinstrumenten wie das Konzert „Dirge“ für Violine und zehn Blechbläser oder die Tripelkonzerte „Krajiny Snu“ (Traumlandschaften) für Klaviertrio und Kammerorchester (1992) und „Rombo“für Violine, Posaune, Akkordeon und 10 Blechbläser( 2022/2023)), das Oratorium «Luci e ombre» (1996), die Mimopera «Il Gong magico» (2002), mehrere Kammeropern sowie frühe elektroakustische Werke

Bräm erhielt verschiedene wichtige Aufträge (u.a. von Pro Helvetia, Stadt Basel, IMF-Luzern (jetzt Lucerne Festival), Schweizer Radio DRS und Radio de la Suisse Romande, Baltische Philharmonie Danzig, Festival de Musiques Sacrées Fribourg für die BBC Singers). Die wichtigsten Werke der letzten Jahre umfassen die Kammeropern über die art-brut-Malerin Aloïse Corbaz "Aloïse: C'est beau le rouge, vous savez..." und "La Cantatrice", das Orchesterstück "Shapeshifting" (2015), das Hornquartett "Ogna" (2015), die „Moments musicaux" für Harfe und Klavier (2015), das Streichquartett "Spazi I" (2016) sowie 5 romanische Lieder "Our da sumbrivas lungas" für sechs Solostimmen (SSMATB), und die Cantate dramatique „Notre-Dame (2020) (Text: Sylvain Tesson).

Auf CD’s sind zahlreiche Einzelwerke Bräms erschienen. Als Kammermusik-Sammlungen „Chamber Music 1989-1994“ bei Vienna Modern Masters, „between two worlds“ mit den Chamber Soloists Lucerne bei EuroClassics 2004, das Oratorium „Litteri un Schattä/Luci e ombre“ bei Regio-Chor Binningen/Basel 1996 und die Mimopera „Il Gong magico“ bei Musiques Suisses 2004, sowie die Broschüre mit CD „Autoritratto“ von 2021.

Seine Dirigiertätigkeit erstreckte sich über den Zeitraum von 1965 -2015 als langjähriger Chefdirigent der „Jungen Philharmonie Zentralschweiz“ Luzern und von 1976-2009 dem Regio-Chor in Basel. Zudem war er Gastdirigent der Böhmischen Philharmonie Pardubice, der Janacek-Philharmonie Ostrava, der Bohulav Martinu-Philharmonie Zlin, der Baltischen Philharmonie in Gdansk, der Festival Strings, dem Radio-Sinfonieorchester Basel und den Sinfonieorchestern Basel, Luzern und Biel in der Schweiz und Jena und Trier in Deutschland, sowie Konzerte mit der Nationalen Philharmonie Argentiniens und dem Orchester des Teatro Colon in Buenos Aires. Gasttätigkeit in Spanien und den USA. Von 1988-2006 leitete er eine Dirigierklasse an der Musikhochschule Luzern und gab Meisterkurse in Teplice (Tschechien), Kosice (Slowakei) und Buenos Aires.

Neben seinen Dirigierverpflichtungen war Bräm in mehreren leitenden Stellungen tätig, von denen Publikationen mit gesellschaftsrelevanten Fragen der Musik Zeugnis ablegen: „Musik und Raum“ (1986), „Bewahren und Öffnen“ 1992, „Forschung und Entwicklung an den künftigen Musikhochschulen der Schweiz“ (1997), InterViews 2002, „Das Orchester als pädagogisches Instrument“ (2007), *Dreilinden“ (2022).

Von 1973—1987 war Bräm Leiter der Musikschule der Musik-Akademie Basel. Von 1974—1987 Präsident der Konzertreihe "Kammerkunst Basel", von 1984—1990 Präsident der Jeunesses Musicales de Suisse. Ab 1987 Direktor des Konservatoriums Luzern, 1999—2001 Gründungsrektor der Musikhochschule Luzern. Von 1987 bis 2002 künstlerischer Co-Leiter der Meisterkurse in Luzern. Von 1989- 2017 Präsident der Jury des „Concours du Festival des Musiques Sacrées“ in Fribourg (Suisse). Seit 2003 Präsident des Johannes-Brahms-Kammermusikwettbewerbs der Musikakademie Danzig. Von 2000-2006 Vorstandsmitglied als Vertreter der Schweiz in der Association Européenne des Conservatoires (AEC). Bis 2011 war Bräm Mitglied des Forschungsrates des Schweizerischen Nationalfonds.

Klavier- und Dirigierstudien in Basel (beides mit Diplomabschluss). Daneben musikwissenschaftliche Studien und Germanistik an den Universitäten von Basel und Heidelberg. Von 1970—73 in den USA, u.a. Arbeit als Dirigent und Korrepetitor am Curtis Institute of Music in Philadelphia, an der Santa Fe Summer Opera, am Aspen Musik Festival und Studien an der University of California in Berkeley (Master of Arts in Komposition).

Bräm erhielt den Edwin Fischer-Preis, den Kunst-und Kulturpreis der Stadt Luzern sowie den Nicola de Lorenzo-Preis der University of California.

Der musikalische Vorlass befindet sich in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel.
Mit Anfragen können Sie sich an das Fachreferat Musikwissenschaft wenden.